Ursprung des Namens „Vallis Rosarum“

Ein Name mit langer Tradition

Der Namensgeber der Naturbegräbnisstätte Vallis Rosarum befindet sich im nahegelegenen Pommerbachtal unterhalb dem Aussichtspunkt Georgslay – das ehemalige Kloster Rosenthal. Einst ein blühendes Kloster in der Zeit vom 12. – 18. Jahrhundert; heute finden wir in der Naturschönheit Pommerbachtal noch die freigelegten Grundmauern und eine Kapelle, die von Wirfuser Bürgern an der Stelle des ehemaligen Hochaltares im 19. Jahrhundert errichtet wurde.

Die Geschichte des Klosters Rosenthal

Im Zisterzienser-Kloster Rosenthal wurden einst die adeligen Töchter der Region aufgenommen. Laut verschiedener Quellen geht die Gründung des Klosters bis zu den Jahren 1169 bis 1240 zurück. Der Bau der Klosteranlage im Pommerbachtal versprach damals einen wirtschaftlichen Erfolg, da sie an den Nebenflüssen der Mosel zusammen mit der Mühlenwirtschaft und Fischzucht das Überleben sicherten.

Das damalige Klosterleben war geprägt von Gebet und Arbeit. Die Pflege von Kranken und behinderten Menschen ist für Rosenthal historisch belegt. Das Kloster beinhaltete eine Klostermühle und mehrere Lehenshöfe in der Gemarkung Binningen. Da es sich in Rosenthal um ein Frauenkonvent handelte, musste zur Lesung der heiligen Messe eigens ein Geistlicher aus der Pfarrei Pommern anreisen. Die Aufsicht über das Kloster hatte seit 1304 die Abtei Himmerod bei Wittlich.

Kloster Himmerod

Kloster Abtei Himmerod bei Wittlich

Drei große Bauphasen durchlebte das Kloster Rosenthal: Mit der ersten Gründung um das Jahr 1240, eine weitgehende Renovierung ca. 300 Jahre später durch die Abtissin Walburga von Virneburg und 1784 unter der Leitung von J. Wagener, Vikar des Stiftes Carden.

Nur 15 Jahre später sollte das Schicksal des Klosters eine dramatische Wendung erfahren. Durch die Auswirkungen der Französischen Revolution und der Enteignung der Kirche wurde das Kloster Rosenthal aufgelöst und auf Abriss versteigert. Nur mit einem Federstrich wurden am 9. Juni 1802 mit dem Säkularisationsgesetz der französischen Regierung unter Napoleon Bonaparte (1769-1821), für die vier rheinischen Departements alle kirchlichen Güter und Stiftungen mit Ausnahme der weiterbestehenden Bistümer, Domkapitel und Pfarreien der Verwaltung der französischen Präfektur unterstellt.

Mit der Aufhebung des Klosters Rosenthal beseitigte man einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor der Region. Die Ruine diente seit 1802 als Steinbruch für die Bevölkerung der umliegenden Orte. Viele Wohnhäuser und Scheunen sind mit den Bruchsteinen von Rosenthal errichtet worden.

Bis zum 20. Jahrhundert errichtete der „Rusendahler Kläs“, mit bürgerlichen Namen hieß er Nikolaus Krämer aus Wirfus, ein ärmliches Haus auf den Grundmauern der Klosterruine. Den heute noch erhaltenen Keller nutzte er als Kuhstall. Ihm ist im Nachhinein vielleicht der Erhalt der heutigen Ruine zu verdanken.

Quellennachweis

  • Baupläne – Landeshauptarchiv Koblenz
  • Rekonstruktion – Stefan Hofhus, Binningen
  • Digitale Bilder und Karten – Franz-Josef Knöchel (Universität Trier)
  • Textinformationen und Gemeindewappen – A. Friderichs, Zell
  • Textinformationen – Kreisjahrbuch Cochem-Zell
  • Homepage der Abtei Himmerod
  • Diplomarbeit und Veröffentlichung: Jan Kanngießer und Teresa Gößl
  • Luftbild und Topografische Karte 25000 – Landesamt für Vermessung Geobasisinformation Koblenz
  • Digitale Bilder und PPT – Albert Jung
  • Texte Präsentation – Günter Urwer/ Albert Jung

Die textliche Information ist eine Sammlung von Dokumenten und Bildern und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Binningen/Forst, Stand Mai 2003